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    Bildnerisches Werk
    Friedrich Dürrenmatt gehört zu den sogenannten Doppelbegabungen, auch wenn ihm als bildender Künstler nicht die gleiche Wertschätzung wie als Schriftsteller zuteilwird. Dennoch speisen die gleichen »Stoffe«, wie Dürrenmatt seine «vorsprachliche[n] Visionen» bezeichnet, sowohl sein literarisches als auch sein bildnerisches Werk. Insofern wäre es ein Fehl- bzw. Kurzschluss, sein Bild werk als Nebenprodukt oder reine Illustration seiner Schriften zu verstehen. Beide Kunstformen können dem gleichen Stoff entspringen, sich jedoch sehr selbständig in verschiedene Richtungen entwickeln. Für Dürrenmatt sind das bildnerische Schaffen und das Schreiben komplementär: «Es gibt gewisse Dinge, die kann ich nur zeichnen, und es gibt gewisse Dinge, die kann ich nur schreiben. Aber man zeichnet und schreibt aus dem gleichen Hintergrund. Und der Hintergrund ist das Denken, ist das Denken über die Welt». Dem bildnerischen und dem literarischen Werk gemeinsam ist der Hang zum Grotesken, zur humorvollen, manchmal auch makabren Deformierung, zur Karikatur bzw. Parodie.