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Les fractures linguistiques
Auteur(s)
Calvet, Louis-Jean
Date Issued
2006
Journal
Bulletin VALS-ASLA, Association suisse de linguistique appliquée (VALS-ASLA), 2006/83/1/11-28
Abstract
Gegenüber der "Sprache der Vorstädte" (langue des banlieues) können wir zwei Typen von Reaktionen beobachten: Faszination und Abwehr. Dabei zeugt dieser Sprachgebrauch in erster Linie von einer Ausgrenzung, der die Sprecherinnen und Sprecher zum Opfer fallen. Auch wenn der Bruch (<i>fracture</i>) zwischen der Mehrheit der Französischsprachigen in Frankreich und den Jugendlichen der Vorstädte <i>in der Sprache hörbar</i> wird, so wird doch nicht von der Sprache verursacht, denn hier ist das Soziale bestimmend. Daraus ergibt sich für die Linguistin, den Linguisten eine zentrale Frage: Kann man über die Sprache auf solche Situationen einwirken? Und was können oder sollen Linguistinnen und Linguisten tun? – Vielleicht begreiflich machen, <b>dass man mit Identitäten nicht zwingend ein Nullsummenspiel spielt</b>, das heisst, dass man nicht auf der einen Seite in dem Masse verlieren muss, wie man auf der andern gewinnt, dass man also zugleich französischer Staatsbürger sein und zwei Kulturen angehören kann. Für die Schule bedeutet das, dass sie sich der Sprache der Migrantinnen und Migranten annehmen sollte.
Publication type
journal article