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Von Hippokrates bis Paganini : Konspiration und individuelle Motive bei der Decknamengebung inoffizieller Mitarbeiter
Auteur(s)
Kühn, Ingrid
Date de parution
2004
In
Bulletin VALS-ASLA, Vereinigung für angewandte Linguistik in der Schweiz (VALS-ASLA) (Swiss association of applied linguistics), 2004/80//39-47
Résumé
Decknamen gehören zur Gruppe der inoffiziellen Personennamen, die sich durch sprachliche Kreativität und strukturellen Reichtum auszeichnen. Anlass, Motiv und Ziel, die zur Vergabe von Decknamen führen, unterscheiden sich von Spitz-, Bei- und Spottnamen. Decknamen, die bewusst gewählt werden und die semantisch transparent sind, identifizieren nicht nur, sondern dokumentieren auch auszugsweise die Biographie des Benannten. Vom 20. bis zum 27. Juli 1992 veröffentlichte die Bild-Zeitung Listen mit den Namen von 4500 Personen, die vor der Wende von der Bezirksverwaltung Halle der Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter (IM) geführt worden waren. Die Publikation löste erregte Diskussionen in der Bevölkerung und in den Medien aus. Hier kann sie nun Anlass und Basis einer sprachwissenschaftlichen Betrachtung sein, denn die Listen enthalten unter anderem auch die 4500 Decknamen der IM. Bildungstypen und bevorzugte Inhaltsbereiche der Benennungen zeigen bestimmte Präferenzen von Wissensmustern und sollen an Beispielen erläutert werden.
Identifiants
Type de publication
journal article
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