Voici les éléments 1 - 1 sur 1
  • Publication
    Métadonnées seulement
    Die Entwicklung der Einkommensungleichheit in der Schweiz
    In den letzten Jahren untersuchten mehrere Studien die Einkommensungleichheit in der Schweiz. Diese Studien kamen jeweils zu widersprüchlichen Ergebnissen, da sie sich auf unterschiedliche und meist kurze Zeitspannen bezogen und auf unterschiedlichen Datenquellen beruhten. Dieser Beitrag beschreibt die Entwicklung der Einkommensungleichheit in der Schweiz während einer Zeitspanne von über zwanzig Jahren und verwendet alle repräsentativen Datenquellen in der Schweiz, welche Informationen über das Einkommen enthalten: sieben nationale Studien sowie die Steuerdaten. Es handelt sich folglich um die bisher umfassendste Analyse der Einkommensungleichheit seit 1990 Die Studie zeigt, dass im Jahre 2012 das Ausmass der Ungleichheit auf einem ähnlichen Niveau wie zu Beginn der 1990er Jahre lag. Zwischen diesen zwei Zeitpunkten verlief die Einkommensungleichheit parallel zur wirtschaftlichen Konjunktur. In Zeiten der Hochkonjunktur stieg die Ungleichheit an; der Graben zwischen den hohen und den niedrigen Einkommen wurde immer grösser. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Topverdiener von Kapitaleinkommen und Boni profitierten. Andererseits wurden die Einkommen der ärmeren Haushalte in den Krisenjahren von der Sozialpolitik gestützt, vor allem durch die Arbeitslosenversicherung, die Sozialhilfe sowie durch Altersrenten. Die Gegenüberstellung der Verteilung der Löhne und des Haushaltseinkommens bringt eine interessante Erkenntnis: Die Einkommensungleichheit steigt durch die starke Zunahme der hohen Löhne und der Teilzeitstellen an. Zugleich reduziert jedoch die gestiegene Erwerbstätigkeit der Frauen die Einkommensungleichheit. Vergleicht man jedoch die Löhne der Top 10% mit dem Durchschnittslohn, erkennt man, dass sich die Unterschiede zwischen 1994 und 2012 verschärft haben. Während die tiefen und mittleren Reallöhne im Schnitt um 18% angestiegen sind, hat bei den Top 10% der Reallohn um 41% zugenommen.