«Die Karikatur ist eine Waffe des menschlichen Geistes». Friedrich Dürrenmatt als Karikaturist

Die Karikatur bildet die grösste Themengruppe in Friedrich Dürrenmatts grafischem Werk. Dies liegt nicht nur an seiner Vorliebe für diese Gattung, sondern auch an der Schnelligkeit und Spontaneität, die ihm diese Kunstform erlaubte. Wie bereits Peter Rusterholz festgestellt hat, gehört die Karikatur zu den «Grundformen der Darstellung des Dichter-Malers Dürrenmatt». Sein Hang zum Grotesken und zur satirischen Verzerrung ist nicht nur in seinem bildnerischen Schaffen, sondern auch in seinem literarischen Werk allgegenwärtig. 1978 kommentierte Dürrenmatt diese Tatsache mit den Worten: «Ich weiss, ich karikiere gern, ich treibe auch mit dem Stift furchtbar gern Unsinn, aber das mache ich ja im Schreiben auch – also ich kann nicht behaupten, dass ich immer nur ernsthafte Dinge geschrieben habe.» Sein Humor, der nach Dürrenmatts eigener Aussage «nie zu unterschätzen» und «überall wirksam» sei, durchzieht sein schriftstellerisches und bildnerisches Werk wie ein roter Faden.

Der Aufsatz ist aus einem Vortrag entstanden, der am 22. August 2020 im Rahmen der ‘Spiezer Tagung’ mit dem Titel «Kosmos Dürrenmatt» gehalten wurde: Schloss_Spiez_Flyer_Spiezer_Tagung_20_Kosmos_Duerrenmatt.pdf
Anlass der Tagung war der sich nähernde 100. Geburtstag von Friedrich Dürrenmatt (1921 – 1990)
Die 2021 im Züricher Verlag "Hier und Jetzt" erschienene Ausgabe ist eine Sonderausgabe der Berner Zeitschrift für Geschichte in Kooperation mit der Stiftung Schloss Spiez und dem Centre Dürrenmatt Neuchâtel.