Why is there regularity in grammatical semantic change? Reassessing the explanatory power of asymmetric priming
Responsable du projet |
Martin Hilpert
David Correia Saavedra |
Résumé |
Natürliche Sprachen befinden sich in stetem Wandel. Weitgehend
unbemerkt von der Sprechergemeinschaft ändern sich
fortwährend ihre Formen und deren Bedeutungen. Bestimmte
Veränderungen in der Sprache laufen regelhaft ab, so dass sich
wiederkehrende Prozesse ausmachen lassen. Einer davon ist der
Bedeutungswandel in grammatischen Formen, der typischerweise von
einer konkreten Wortbedeutung ausgeht und sich zu einer zunehmend
abstrakteren, grammatischen Bedeutung hin entwickelt.
Beispielsweise ging so aus dem Englischen Verb to go die
Zukunftsmarkierung be going to hervor. Dies ist kein Sonderfall
sondern eine Tendenz die sich über verschiedene Formen und
Sprachen hinweg beobachten lässt. Warum nun ist diese Art von
Bedeutungswandel so regelhaft? Das vorliegende Projekt nähert
sich dieser Frage an, indem es eine bestehende Hypothese empirisch
überprüft. Diese Hypothese führt Regelhaftigkeit in
semantischem Wandel auf ein psychologisches Phänomen
zurück, das sogenannte asymmetrische Priming. Asymmetrisches
Priming liegt vor, wenn ein Wort ein zweites kognitiv aktiviert,
dieser Prozess aber umgekehrt nicht genauso stattfindet.
Beispielsweise weckt das Wort Ruder eine starke Assoziation mit dem
Wort Wasser, umgekehrt jedoch evoziert Wasser nur schwach das Wort
Ruder. Typische Assoziationen sind eher Meer, Regen, oder Dusche.
Das vorliegende Projekt untersucht durch psycholinguistische
Experimente und Analysen sprachlicher Korpusdaten, ob asymmetrische
Assoziationsbeziehungen zwischen grammatischen Formen und ihren
lexikalischen Ursprüngen vorliegen. Wenn ein lexikalisches
Wort sein grammatisches Pendant evoziert, dies umgekehrt allerdings
nicht der Fall ist, wäre das als positive Evidenz für die
Hypothese des asymmetrischen Priming zu werten. Falls sich dies
nicht feststellen lässt, müssen alternative
Erklärungen für die Regelhaftigkeit des semantischen
Wandels gefunden werden. |
Mots-clés |
semantic change, historical linguistics, priming, corpus linguistics, psycholinguistics |
Page internet | http://members.unine.ch/martin.hilpert/ |
Type de projet | Recherche fondamentale |
Domaine de recherche | English Linguistics |
Source de financement | FNS - Encouragement de projets (Div. I-III) |
Etat | Terminé |
Début de projet | 1-1-2014 |
Fin du projet | 31-12-2016 |
Budget alloué | 189'650.00 |
Contact | Martin Hilpert |